Brustultraschall (Mamma-Sonographie)

Wichtige Ergänzung der Mammographie - kein Ersatz!

 

Die Ultraschalluntersuchung der Brustdrüse, medizinisch Mammasonographie genannt, wird mit einem speziellen Schallkopf durchgeführt und kommt dabei im Gegensatz zur Mammographie ohne Strahlenbelastung aus.

Beide Methoden, Ultraschall und Mammographie, zeigen dabei unterschiedliche Teilaspekte des Brustgewebes. Die Mammographie kann besser als jede andere Methode Mikrokalk, also winzige, feinste Kalkeinlagerungen im Brustgewebe, erkennen. Die Mammasonographie kann am besten bei unklaren Knotenbildungen zwischen einer harmlosen Zyste (also einem mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum) oder abklärungsbedürftigem solidem Gewebe unterscheiden.

Die Mammasonographie wird empfohlen:

  • zur regelmäßigen Krebsvorsorge
  • bei jeder Veränderung der Brustdrüse – Knoten, Schwellung, Schmerzhaftigkeit, Absonderungen
  • zur ergänzenden Untersuchung bei unklaren Röntgenbefunden der Brustdrüse
  • während der Schwangerschaft und Stillzeit
  • zur gezielten Zystenentleerung bei flüssigkeitsgefüllter Zystenbildung

Anwendungsgebiete bei Frauen:

  • die nahe Verwandte – Mutter, Schwestern, Tanten – mit einer Brustkrebserkrankung haben
  • bei denen bereits eine Brustkrebserkrankung vorlag
  • die älter als 50 Jahre sind – allgemeines Altersrisiko
  • bei denen beim Abtasten eine besondere knotige Brustdrüsenveränderung (Mastopathie) festgestellt wurde
  • als zusätzliche Methode zur Mammographie, wenn Mikroverkalkungen, Zysten oder andere unklare Veränderungen gefunden worden sind
  • bei denen eine Gewebeprobe mikroskopische Zeichen für ein erhöhtes Entartungsrisiko ergeben hat
  • zur Feststellung des regionalen Lymphknotenstatus (Axilla-Sonographie)
  • zur Durchführung einer Gewebeprobe (Stanzbiopsie) bei verdächtigen Veränderungen

Die Mammasonographie ist aufgrund der verwendeten Schallwellen absolut nebenwirkungsfrei und ungefährlich. Sie sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) bezeichnet die Mammasonographie zur „Früh"-Erkennung eines Mammakarzinoms (Brustkrebs) bei Frauen als „oft wirkungsvoller" als die Mammographie: Vor allem bei jungen Frauen mit dichtem Brustgewebe sei die die Sonographie aussagekräftiger als die Röntgenuntersuchung – die Mammasonographie erkennt bis zu 90 % der Tumore, die Mammographie lediglich 50 %.

Hinweis!
Lernen Sie durch regelmäßiges aufmerksames Betrachten der Brust und Selbstabtasten von Brust und Achselhöhle eventuelle Veränderungen erkennen. Sie selbst sehen Ihre eigene Brust  häufiger als jeder andere Mensch auf der Erde, selbst häufiger als Ihr Partner! Beim Duschen oder Eincremen können Sie Veränderungen daher oft am besten erkennen.

Wichtig ist, nicht bei jeder kleinen knotigen Veränderung der Brust in Panik zu geraten - die meisten tastbaren Knötchen sind harmlos!

Im Zweifelsfall sollten Sie jedoch eine neu aufgetretene Veränderung immer von einem Frauenarzt untersuchen lassen.

Wir werden in Absprache mit Ihnen die ungefährliche Mammasonographie immer einsetzen, in der Regel ergänzt durch die ebenso wichtige Mammographie. In Sonderfällen kommen weitere diagnostische Methoden, wie Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz.

Bei verdächtigen Gewebebefunden besteht eine enge Zusammenarbeit mit einem nahegelegenen Brustzentrum, das die weitere Diagnostik und bei eventuellen bösartigen Befunden auch die weitere Therapie durchführen kann.